Missverständnis

Auch beinhalten Missverständnisse die Chance, mehr über sich selbst zu erfahren, denn gerade die Interpretation des Gesagten teilt etwas über den Empfänger mit. (Wikipedia)

Das Missverständnis ist uns zu einem lieb gewordenen Begleiter unserer Arbeit geworden. Wir meinen damit auch den Irrtum und den Fehler. Viele wertvolle Ideen und entstehen durch den kreativen Irrtum oder durch einen Fehler, den man dem Geplanten vorzieht. Das hat irgendwie auch mit Improvisation zu tun, was sie vielleicht am grundlegendsten von Komposition unterscheidet.

Man findet also viele, viele Missverständnisse, Fehler und Irrtümer in diesem Gebilde und wir glauben, dass sie unserer Arbeit einen großen Dienst erweisen, weshalb wir sie erwähnen wollen.

Zudem gibt es gute Geschichten, die man so erzählen kann. Hier einige, die sonst nirgendwo gepasst hätten:
* Der alte Name dieses Programms, „The Big Gruntz!“, hat zum Beispiel einige Eingeweihte glauben lassen, Studio Dan würde Musik von dem von uns sehr geschätzten George Gruntz – ich mag zum Beispiel die Einspielung „Big Band Record“ mit Ray Anderson sehr – spielen.
* Als ich unsere in Planung befindliche Oper „Der unbezwingbare Simson“ einem Veranstalter vorschlug, hat er indigniert abgelehnt, da er dachte es handle sich um eine Oper über und mit den „Simpsons“.
* Dass wir hier unsere Musik gratis zugänglich machen, hat nichts damit zu tun, dass wir nicht auf unsere Urheberrecht wertlegen und damit auch auf alle uns zustehenden Rechte. Ob und wie jemand seine Kunst verkauft oder verschenkt, muss ihm selbst überlassen bleiben. Dazu muss es aber auch beide Möglichkeiten geben. Im Moment ist man gezwungen seine Musik fast zu verschenken und das Einkommen über Förderungen zu generieren. Wenn das weiterhin so bleiben soll, dann muss das Fördersystem auch weiter ausgebaut werden. Der aktuelle Diskurs wird erstaunlich irrational geführt – wer hätte gedacht, dass dieses Randgruppenthema jemals so viel Aufmerksamkeit bekommen würde – und birgt große Missverständnisse. (DR)

Welche grundlegenden Missverständnisse und Irrtümer müssen deiner Meinung nach aufgeklärt werden? Diese Frage ging in die Runde der Ensemblemitglieder. Hier die Antworten:

Ja, das Leben IST ein Wunschkonzert!!!!  – Maria Gstättner

Ein Espresso ist kein Verlängerter.Phil Yaeger

Ein grundlegendes Missverständnis der Musik findet statt, wenn jemand punktgenau mit dem Dirigenten spielt, und dann der sicheren Überzeugung ist, alles richtig, und sogar richtiger als die anderen, gemacht zu haben!
Das entzieht der Musik vollkommen ihren Sinn.
Diese Sünde könnte leicht bekämpft werden, indem die jeweilig Ausübenden mit einem ständigen Größerwerden und Grünleuchten der eigenen Ohrläppchen konfrontiert würden.Gunde Jäch-Micko

das marimba hat kein pedal, das vibraphon hingegen schon – Raphael Meinhart

Geschlechternormen – Margit Schoberleitner

dass mir meine Mitmenschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft, Religion etc. gefährlich sein könntenJulia Purgina

Nein – das ist kein schwarzes Saxophon, sondern eine Bassklarinette!Clemens Salesny

Es gibt nichts aufzuklären außer dem Irrtum, daß es einen Irrtum aufzuklären gibt. Es gibt keine Realität und keine Wahrheit, also kanns auch keinen Irrtum geben, right? Oder irre ich mich?Martina Engel

allePeter Rom

Je lauter man in das Schlagzeug hineinhaut, desto besser klingt´s. Das ist der größte Irrtum. Vielleicht ist´s im Proberaum und beim Üben so, aber in einer Live-Situation beim Gig sicher nicht. Wir arbeiten mit Verstärkern, PA Anlagen und Tontechnikern. Man muss so dynamisch spielen dass Instrument plus Mikrofon, Mischpult und Anlage am Ende im Gesamtklang des Ensembles funktionieren. Ein rein akustischer, lauter Drumsound kann nicht elektroakustisch kontrolliert werden und somit auch nicht sinnvoll in ein Klangbild eingepasst werden. Bitte aufhören! Die Snaredrums!!!! das gibt´s ja nicht!!!Clemens Wenger