Paul Lovens, © Bernard Werth
Die Improvisation gilt per Definition als Gegenbegriff zur Komposition. In vielen Pressetexten aus dem Bereich Jazz und improvisierte Musik wir oft vom „Spannungsfeld Komposition – Improvisation“ gesprochen. Mir sind die Unterschiede bewusst, aber ganz auseinanderhalten kann ich das nicht. Die, meiner Meinung nach, gelungensten Improvisationen leben vom spontanen Einfall, von der Magie des Unvorhersehbaren und von der Interaktion zwischen den MusikerInnen – Inhalt und Form stehen einer Komposition aber um nichts nach. Eine Klavierimprovisation von Duke Ellington kann man ohne weiteres transkribieren und 1:1 z.B.: für Big Band Besetzung instrumentieren. Es kommt sicher ein super Stück dabei heraus.
Blues for Joan Miro, Duke Ellington, Sam Woodyard, John Lamb
Improvisationen sind auch meistens Ausgangsmaterial für meine Kompositionen. Mit einem Klang, einem Rhythmus oder einem Bild im Kopf setzt ich mich zum Klavier oder an den Synthesizer und beginne damit zu improvisieren. Alles wir aufgenommen damit ich später nachhören kann um gute Ideen zu transkribieren und um damit weiterzuarbeiten. Bach und Mozart waren zum Besipiel große Improvisatoren. Ich könnte mir nicht erklären wie die sonst zu so einem gewaltigen Output gekommen sind, wenn sie nicht sehr spontan und aus dem Bauch heraus gearbeitet hätten.
Zu meinen Lieblingsimprovisatoren gehören Cecil Taylor, Duke Ellington, Thelonious Monk, Ornette Coleman, Miles Davis und Paul Lovens.