Anton Webern

Webern an Arnold Schönberg:
„Ich arbeite fast den ganzen Tag im Garten meines Vaters, bei den Mistbeeten und Spargeln. So eine Beschäftigung habe ich sehr gern.“ Klagenfurt, 28. 4. 1913<

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György Ligeti sagt:
„Webern war die Vaterfigur, das kompositorische Ideal der Komponistengeneration, die während der fünfziger Jahre in Paris, Köln und Darmstadt sich formierte. Konstruktives musikalisches Denken, das Primat der Struktur sowie die Abneigung gegen Pathos, Sprachähnlichkeit und Expressivität charakterisierten die damalige Generation. Doch im Laufe der sechsziger Jahre veränderte sich der vorherrschende Gemschmack gewaltig. (…) Für mich, der ich zur „Darmstädter“ Generation gehöre, bleibt Webern unverändert der Leitstern. Die Knapphiet und Konzentriertheit der musikalischen Gestalten und der Form, der nicht-expressionistische, gleichsam gemeißelte Ausdruckscharakter, die Deutlichkeit, Härte, ja die Pedanterie empfinde ich geschmacklich näher als das beseelte Verfließen oder das bombastische Auftrumpfen. Was auch immer der Zeitgeschmack diktiert, ich halte an Webern fest.“

Anton Webern wird am 15.9.1945 nach Kriegsende von einem amerikanischen Soldaten irrtümlich erschossen.

 

(CW)